Raku Keramik-Topf

25.09.2016 / Ausstellung – Eröffnung 11 Uhr

bis 16.10.2016. Geöffnet: Sa/So 15-18 Uhr und selbstverständlich nach Vereinbarung.

„Das traditionelle Gefäß ist und bleibt mein Ausgangspunkt. Ich mache Gefäße, die dem Gebrauch dienen sollen und auch schmückende Funktion haben. Es ist wunderbar wenn aus einer Schale gerne Tee getrunken wird.
Ich drehe am liebsten aus sehr weichem, feinem Ton und möchte, dass man das noch nach dem Brennen sieht.“ Susanne Schmitt (Keramikmeisterin)

Die Tradition des Raku geht auf die japanische Teekeramik des 16.Jh. zurück. Neben den strengen Riten der Teezeremonie war der Zenbuddhismus mit seiner Ästhetik, Anspruch auf Selbstfindung und Naturnähe von großem Einfluss auf die Entwicklung des Raku in Japan. In den fünfziger Jahren wurde es von dem amerikanischen Töpfer Paul Soldner wieder entdeckt und weiterentwickelt.

Charakteristisch für das Rakubrennen ist das sehr schnelle Aufheizen und schockartige Abkühlen der Ware. Meine Raku Gefäße werden, so bald die Glasur ausgeschmolzen ist, bei ca. 900 C° rotglühend mit einer Zange aus dem mit Holz gefeuertem Ofen genommen und meistens in einer Tonne mit Sägemehl geräuchert, was zu besonderen Effekten führt. Glasurrisse entstehen und werden vom Kohlenstoff schwarz eingefärbt, der Ruß wird später abgewaschen.
Durch die relativ geringe Brenntemperatur kann es ein, dass die Gefäße schwitzen, was erfahrungsgemäß bei den Teeschalen nach und nach verschwindet. Vasen werden nach dem Brand abgedichtet. Die Keramiken sind durch das schnelle Aufheizen und Abkühlen extremen Bedingungen ausgesetzt, nicht alle Stücke halten das aus…

Es ist keine komplizierte Technik, erfordert dennoch viel Erfahrung und hohen Einsatz. Der Reiz des Verfahrens liegt im unmittelbaren Kontakt zum Geschehen, das Zusammenwirken von Erde und Feuer in freier Natur zu erforschen, Zufälle geschehen zu lassen oder spontan in Vorgänge einzugreifen.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung sind Christina Felder und Felix Fritschi der Solistenklasse A. Nebl zu hören.

Christina Felder spielt „Melodia“ von Hosogawa Toshiro: